Die Einsiedelei Ermita de Betlem

oder auch Ermita de Belén in kastilisch genannt, befindet sich etwa neun Kilometer nordwestlich von Artà, in der gleichnamigen Gemeinde, die sich im Nordosten der Balearischen Insel Mallorca befindet.
Es gibt zwei Möglichkeiten wie man die Ermita de Betlem erreichen kann. Eine führt von Artà aus über eine etwa neun Kilometer lange, schmale Straße, die MA-3333. Man fährt an dem Anwesen Son Morei oder Son Morell Vell vorbei, dann über den auf etwa 380 Meter Höhe gelegenen Bergpass Puig de sa Font Crutia bis man die Einsiedelei erreicht. Nach dem Anwesen Son Morei führt ein Weg auf der rechten Seite zum Berg Puig Morei, der auch Puig d'en Morell oder Talaia Freda genannt wird. Dies ist mit 561 Metern Höhe der höchste Gipfel der Serres de Llevant.

Die zweite Möglichkeit die Ermita zu erreichen führt über einen Wanderweg. Von der Urbanisation Betlem an der Bucht Badia d'Alcúdia aus führt die Wanderung etwa fünf Kilometer lang bis zur Einsiedelei. Der Wanderweg beginnt an der Straße in der Nähe des Meeres und überwindet etwa 250 Meter Höhenunterschied. Man erreicht die Ermita an der Quelle sa Font bei der Lourdesgrotte.

Bis zum Herbst 2010 wurde dieses Kloster von einigen Mönchen der Glaubensgemeinschaft der Eremiten von San Pablo San Antonio bewohnt. Aus Altergründen zogen sie jedoch in die Einsiedelei Santíssima Trinitat, die sich in der Nähe von Valldermossa befindet, um. Es ist geplant die nun unbewohnte Einsiedelei zu kulturellen Zwecken zu nutzen.

Auf einer Höhe von etwa 280 Metern befinden sich die Gebäude im Massís d'Artà, dem Massiv von Artà, das zu dem östlichen Gebirgszug der Serres de Llevant gehört. Benannt wurde die Ermita nach der Stadt Bethlehem. Erbaut wurde sie auf den Ruinen eines alten Wachturms und einer Ölmühle auf dem Landgut Binialgrofa, das der frühere Eigentümer Jaume Morei den Mönchen von Sant Honorat de Randa und La Trinitat de Valldemossa, die die ersten Bewohner dort waren, stiftete. Das Baumaterial für die Ermita de Betlem wurde über das Meer von Sóller aus in die Bucht von Alcúdia, die Badia d'Alcúdia, transportiert. Von dort aus wurde es mit Eseln weiter hinauf in die Berge geschafft, was sehr aufwendig war.

Zur Besichtigung frei zugänglich ist die neoklassizistische Klosterkapelle, die sich auf einem kreuzförmigen Grundriss befindet. Neben dem marmornen Hauptaltar befinden sich im Inneren Skulpturen von Adrià Ferrà. Außerdem gibt es von Francesc Parietti Fresken in der Kuppel, bemalte Kacheln in der Vorhalle und verschiedene Gemälde von Manuel Bayeu.

Bei der Weihe der Ermita de Belén im Jahre 1806 bekamen die Mönche von Kardinal Antonio Despuig eine Christusfigur geschenkt, die sich noch heute in den rechtsseitigen Seitenaltar befindet. Sie stammt von dem Kapuzinerorden in Palma und wird als Christus der Agonie bezeichnet. Das dunkle Holzkruzifix ist an jedem 1. Mai das Ziel einer Wallfahrt, denn es wird von den Einwohnern sehr verehrt.

Über eine etwa 150 Meter lange Allee aus Zypressen, die durch die Klostergärten führt, gelangt man zum Eingangbereich der Kapelle. Verschiedene Trampelpfade, die sich in den Gärten befinden, führen zu dem Aussichtspunkt Mirador de Badia d'Alcúdia, der einen beeindruckenden Blick auf die Bucht bietet. Am südöstlichen Ende der Alle befindet sich das Tor zur Einfahrt der Einsiedelei. Von dort aus führt ein Weg Richtung Osten. Folgt man diesem Weg erreicht man nach etwa 300 Metern die Quelle sa Font oder Font de s'Ermita, die sich unter hohen Bäumen befindet. Da sie das gesamte Jahr hindurch Wasser spendet, wurde sie zur Bewässerung verschiedener Felder und Terrassen genutzt, die die Einsiedelei zum Anbau nutzte.

Zu Ehren des Wunders von Lourdes, bei dem sich im Jahre 1858 in dem französischen Ort Lourdes mehrere Marienerscheinungen ereigneten, befindet sich neben der Quelle eine Lourdesgrotte. Diese Grotte ist eine Nachbildung der Grotte in dem Wallfahrtsort Lourdes, in der der heiligen Bernadette die Muttergottes erschienen sein soll.

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