Mallorquinischer Kalkstein Marès

Der mallorquinische Kalkstein wird in der kastilischen Sprache als Marès oder Piedra de Marès bezeichnet. Im regionalen katalanischen Dialekt nennt man ihn auch Pedra maresa oder Pedra arenisca. Auf Mallorca und den anderen Balearischen Inseln kommt er als Sedimentgestein vor. Der Kalkstein Marès besteht zum größten Teil aus den Mineralien Calcit und Aragonit.

Auf den Baleareninseln findet man verschiedene Steinbrüche, in denen schon im Talaiotikum (etwa ab 1.000 v. Chr.) Steine abgebaut wurden. Die rohen Blöcke wurden mit einfachen Werkzeugen in Handarbeit bereits im Steinbruch zu Quadern bearbeitet. Die grobe Bearbeitung der Werkzeuge hinterließ deutliche Spuren. Da das Gestein keine sehr hohe Dichte aufweist, war es auch mit einfachen Mitteln relativ leicht zu bearbeiten.

Mit einer zweischneidigen Hacke wurden zuerst die Quader an vier Seiten freigeschlagen, wodurch eine Nut entstand. Danach wurden Keillöcher eingeschlagen, in die Keile getrieben wurden, um das Gestein zu spalten. Gegebenenfalls wurden die Steine dann noch geglättet oder mit einer Säge zu anderer Größe weiterverarbeitet.
Auf Mallorca befinden sich Steinbrüche in Alcudia, Felanitx, Llucmajor, Muro, Petra, Porreres, Punta de n'Amer, Santanyí und Santa Margalida. Historische Bauwerke befinden sich oft in unmittelbarer Nähe zu den Steinbrüchen, da diese oft extra für den Bau angelegt wurde, so wie beispielsweise bei dem Wehrturm Es Castell de sa Punta de n'Amer in der Gemeinde Sant Llorenç des Cardassar.

Die handbehauenen Steinquader wurde oft so verwendet, daß die Sedimentationsebene horizontal verliefen, und so die senkrechten Kräfte gut auffangen konnten. Dadurch entstand eine höhere Belastbarkeit. Außerdem können Forscher durch die Besonderheiten der verschiedenen Sedimentschichten bestimmen aus welcher Region die Steine ursprünglich stammten.

Meistens wurden die Quader für Außenmauern genutzt, aber man baute mit ihnen auch Innenwände, Säulen und Bodenbeläge. Das Material hat eine geringe Dichte und große Porösität, wodurch es gut gegen Wärme und Geräusche dämmt. Noch heute findet Marés vielerorts Verwendung, beispielsweise bei der Restauration von alten Gebäuden oder für Steinmauern.

Zu den besonders sehenswerten Bauwerken auf Mallorca, die aus Marés gefertigt wurden, gehören die Kathedrale von Palma der Wehrturm Castell de sa Punta de n'Amer oder auch die Stadtkirche von Felanitx.

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