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Wozu brauchte der kanarische Politiker José Manuel Soria eine Briefkastenfirma?

Die Veröffentlichung der Panama Papers mit Kunden- und Firmendaten aus der Kanzlei Mossack Fonseca bringt jetzt auch den kanarischen Politiker José Manuel Soria in Erklärungsnot. Sein Name taucht in den Papieren im Zusammenhang mit der Firma UK Lines Ltd. auf, die von seinem 1990 verstorbenen Vater gegründet wurde und zunächst im britischen Handelsregister eingetragen war. Später wurde sie jedoch auf die Bahamas verlegt. In dieser Firma fungierte der heutige Industrie-, Energie- und Tourismusminister Spaniens als „Secretario“. Diesen Posten bekleidete er von 1991 bis 1997. Also auch, als er 1995 zum Bürgermeister von Las Palmas de Gran Canaria gewählt wurde. Darüber hinaus ist der Name José Manuel Sorias in weiteren Zusammenhängen in den Unterlagen von Briefkastenfirmen zu finden. Auch sein Bruders Luis, den José Manuel als Minister zu einem Regierungsberater machte, ist scheinbar in das „Familienunternehmen“ involviert.

Ein „Soria“-Doppelgänger als dürftige Ausrede

Die Erklärungen, die Soria bislang zu der Angelegenheit lieferte, können kaum überzeugen und sind zum Teil äußerst widersprüchlich. So ließ er verlauten, es handele sich um ein großes Missverständnis, jemand habe seinen Namen gestohlen. Er sieht daher keinen Grund, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Ob er diesen Kurs beibehalten kann, wenn in den nächsten Tagen weitere Details bekannt werden, ist jedoch fraglich. Der von Gran Canaria stammende konservative Politiker der Partido Popular hatte zuletzt in seiner Heimat durch sein vehementes Eintreten und die Genehmigung von Probebohrungen vor den kanarischen Küsten für heftige Proteste gesorgt.

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