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Wird Komet ISON unser Jahrhundertkomet?

Foto von NASA

Foto von NASA's Marshall Space Flight Center - Nov. 8 at 5:40 a.m.

In diesem Jahr kamen Freunde der Himmelsbeobachtung bereits voll auf ihre Kosten und ein weiteres Highlight steht aller Wahrscheinlichkeit nach noch bevor, denn gleich 4 Kometen sind in dieser Woche am Himmel zu beobachten. Mit Spannung verfolgen Forscher wie Hobbyastronomen die Entwicklung des möglichen Jahrhundertkometen ISON. Frühaufsteher könnten ihn in schon bald in Begleitung der Kometen Linear, Encke und Lovejoy mit dem Fernglas am morgendlichen Osthimmel erkennen. Etwa zwischen 5 und 6 Uhr ist er dann im Sternbild Jungfrau als kleines sternförmiges Objekt auszumachen. Momentan geben seine Begleiter allerdings noch ein spektakuläreres Bild ab, doch das könnte sich bald ändern.

Komet ISON erreicht voraussichtlich am 28. November den sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn. Ein entscheidender Zeitpunkt, an dem sich der Komet auf über 2000 Grad Celsius erhitzt und dabei gewaltige Mengen an Gas und Staub freisetzt, sofern er der gewaltigen Hitze stand hält. Falls nicht, könnte er sich möglicherweise in einer langen Fahne aus Staub auflösen oder auch in mehrere Kometen auseinander brechen. Denkbar sind verschiedene Szenarien.

Weihnachtsstern ISON

Die Chancen stehen aber sehr gut, das Komet ISON unser diesjähriger Weihnachtsstern wird und am Jahresende ein beeindruckendes Himmelsschauspiel verspricht. Die beste Möglichkeit, ihn mit blossem Auge zu sehen ergibt sich in der ersten Dezemberwoche. Sollten die Prognosen eintreffen und der Komet ISON zu diesem Zeitpunkt die Sonne bereits umrundet haben, zieht ISON vermutlich eine lange Fahne aus Staub hinter sich her. Er wird dann etwa zwei Stunden nach dem Sonnenuntergang oder auch morgens kurz vor Sonnenaufgang mit seinem langen Schweif am Himmel zu sehen sein.

Auch in den darauf folgenden Wochen bis Weihnachten wird ISON mit geeigneten Hilfsmitteln noch erkennbar sein.

Schon jetzt mit blossem Auge sichtbar

Bereits Ende dieser Woche um den 17. November wird Komet ISON für erfahrene Himmelsbeobachter mit blossem Auge zu sichten sein. In den frühen Morgenstunden steht er nur 5 Grad vom Mars entfernt am Himmel. Seine Helligkeit wird dann Schätzungen zufolge deutlich ansteigen und von 5,2m auf 3m klettern, womit er ohne Hilfmittel erkennbar wäre. Allerdings befindet er sich zu diesem Zeitpunkt bereits sehr nahe der Sonne und wird somit in den Morgenstunden nur noch schwer zu erkennen sein.

Ein plötzlicher Helligkeitsausbruch
Die Helligkeit von Himmelskörpern wird in „magnitude“ ausgedrückt und mit der Einheit „m“ angegeben. Je kleiner dieser Wert ist, umso heller ist der jeweilige Himmelskörper. Die Helligkeitsangabe kann dabei sogar einen negativen Wert erreichen. So hat die Sonne beispielsweise eine Helligkeit von -26m.

Wenn ein Komet nun zum Beispiel mit einem anderen Himmelskörper kollidiert, auseinander bricht oder Fragmente abspaltet, können plötzlich riesige Mengen an eingeschlossenem, gefrorenem Gas austreten. Diese explosive Freisetzung bewirkt einen schlagartigen Anstieg der Helligkeit des Kometen, womit dieser plötzlich und unvorhersehbar an Leuchtkraft gewinnt. Im Fall von ISON wäre ein plötzlicher Helligkeitsausbruch in der kommenmden Woche denkbar, wenn seine Rückseite erstmalig von der Sonne erwärmt wird. Wir dürfen gespannt sein.

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