Unwetter: Regen und Sturm auf der Insel La Palma

Auch wenn man sich hier auf der Insel vor dem Sommer noch mal einen kräftigen Regen gewünscht hat, ist dieses Unwetter zu viel des Guten. So konnte seit gestern Nachmittag auf dem Flughafen keine Maschine starten oder landen. Aufgrund des böigen Windes der von der Seite kommt ist es zu gefährlich geworden. Auch heute bleibt der Flughafen geschlossen. Jedenfalls ist das Wetter laut Wetterbericht heute ähnlich wie gestern, wenn nicht sogar noch ein wenig heftiger. Auch für den Dienstag ist noch starker Wind angekündigt, aber weniger Regen. Ab Mittwoch wird sich alles wieder deutlich beruhigen.

In Teilen der Insel kam es gestern immer wieder zu Stromausfällen. Ich gehe davon aus das einige Leitungen aufgrund von herabfallenden Ästen beschädigt wurden.

Beitrag zum Film, aufgenommen am 03.03.2013

Wenn sich die mit Wasser gefüllten Wolken an den Berghängen festsetzen und diese auch noch durch den Wind mehr oder weniger ausgedrückt werden, dann kann es kräftigen Regen geben. Da La Palma sehr steil ist fliest das Wasser sehr gut und schnell nach unten. Welche Ausmaße das annehmen kann ist ein wenig auf dem Videofilm zu sehen den ich gestern bei meiner Fahrt von Las Manchas nach Puerto de Tazacorte gemacht habe.
Schnell bilden sich kleine Bäche die nach unten rauschen. Hier und da stoßen diese dann auf eine Straße. Auch die Straßen selbst sammeln das Wasser. Neben den Straßen bilden sich kleine „Flussläufe“ die hier und da die Straße queren. Ist neben der Straße kein Platz mehr, steht die Fahrbahn selbst unter Wasser. An einigen stellen kam das Wasser aus dem Gully geschossen so dass der Deckel auf der Straße lag.
Schnelles Fahren ist hier unmöglich, mit 20 – 30 km/h rollt man auf der Straße entlang. Eine gute Sicht gab es eh nicht. Der Regen war stark und der Scheibenwischer kam kaum hinterher. Dazu lagen die Wolken sehr sehr tief, so dass selbst Los Llanos komplett in den Wolken lag. Hier und da konnte man gerade 30 Meter weit sehen. Das ist beim Autofahren nicht gerade viel.
Zudem sammelt sich auf den Straßen vieles was das Wasser bisher mitgenommen hat. Das fängt an bei Ästen und Steinen bis hin zu kompletten Bananenstauden die vermutlich auch durch den sehr starken Wind umfielen und anschließend vom Wasser mitgerissen wurden.
Sehr gefährlich wird es auf Straßen die an sehr steilen Hängen liegen. Diese sollte man so gut es geht meiden. Der Steinschlag ist hier vorprogrammiert und damit ist das befahren solcher Strecken sehr gefährlich.
Besonders eindrucksvoll war es in Tazacorte wo der Fluss aus der Caldera ankommt. Normalerweise ist hier kein Fluss, aber jetzt war er da. Dass der Fluss die komplette Breite des Flussbettes einnimmt, hatte ich bisher noch nicht gesehen. Das Wasser war tief braun gefärbt. So geht unsere gute Erde dahin.
Auch in der Luft schwebte ein erdiger Geruch. Dazu das Getöse der Steine die unter der Wasseroberfläche umher poltern. Man spürt förmlich die gewaltige Kraft des Wassers. Das Meer ist dazu unglaublich aufgewühlt und dunkel braun gefärbt. Hier trifft der Fluss auf das Meer. Gewaltige Wassermassen türmen sich in die Höhe. Dazu starker Wind und Regen. So habe ich Tazacorte noch nicht erlebt.
Am Samstag Abend bin ich auf La Palma gelandet. Ich brauchte unbedingt eine Abwechslung vom Wetter in Deutschland. Ständig grau und regen. Na immerhin ist es für mich wärmer geworden. Aber meine Ankunft habe ich mir dennoch anders vorgestellt…