Versäumnisse im Oasis Park?
Der Ausbruch von drei Schimpansen aus ihrem Gehege im Oasis Park auf Fuerteventura sorgt weiterhin für viel Aufregung und kontroverse Diskussionen. Der Vorfall, der am Freitag mit dem Tod von zwei Affen und drei verletzten Mitarbeiten des Tierparks endete, soll nach Ansicht von Vertretern der Tierschutzorganisation Proyecto Gran Simio en España (PGS) erst dadurch möglich gewesen sein, dass die Schimpansen nicht ausreichend beaufsichtigt wurden und kein geeigneter Notfallplan vorlag. Im Internet wehren sich die Betreiber des Parks gegen diese Vorwürfe und stellen die Ereignisse aus ihrer Sicht dar. Schuld an dem Vorfall weist PGS nicht nur den Zoobetreibern vor. Auch der Kanarischen Regierung, die nach Ansicht der Tierschützer nicht genügend Kontrollen vornimmt. PGS fordert, in Zukunft das Zeigen von Schimpansen in Zoos und Zirkussen zu untersagen. Nur in freier Wildnis können die Primaten nach Überzeugung der Anhänger der Tierschutzorganisation artgerecht leben.
Während man im Internet über die Haltung von Tieren in Zoos diskutiert, sorgt sich die Familie des verletzten Angestellten des Parks um dessen Gesundheit. Der 39-jährige Damián Rodriguez hatte versucht, die Affen zu beruhigen, indem er ihnen ein Eis anbot. Dabei wurde er von den Schimpansen angegriffen und durch Bisse in die Hand und ins Gesicht schwer verletzt. Nach mehreren Operationen im Hospital Insular auf Gran Canaria konnte man eine Amputation der gesamten Hand verhindern. Ein Finger war jedoch nicht mehr zu retten. Die Behandlung der erheblichen Verletzungen und die ästhetische Wiederherstellung des Gesichts des Angegriffenen, wird nach Ansicht der Ärzte noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Auch die durch die Schüsse verletzte Affendame Cheeta befindet sich nach einer Notoperation nun auf dem Wege der Besserung. Sie war als einzige der drei Schimpansen, nachdem sie angeschossen worden war, freiwillig in ihr Gehege zurückgekehrt.
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