Tierschutzgedanke soll gefördert werden

Die Stadtverwaltung von San Bartolomé de Tirajana auf Gran Canaria hat ein Abkommen mit der Tier- und Naturschutzorganisation Apnapc (Asociación de Protección de la Naturaleza, Animales y Protección Civil) unterzeichnet, das dazu beitragen soll, schon bei Kindern den respektvollen Umgang mit Tieren zu fördern.

In der kanarischen Bevölkerung ist auch nach eigener Einschätzung das Verständnis für den Tierschutz nur unzureichend ausgebildet. In vielen Familien wird ein Haustier oftmals nicht als Lebewesen betrachtet, sondern vielmehr als ein Spielzeug, das bei Nichtgefallen ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben werden kann. Die Verantwortung für eine solche Kreatur leben die Eltern nicht vor. Was dazu führt, dass auch der Nachwuchs kein echtes Verständnis für die Belange eines Tieres ausbilden kann. In San Bartolomé hat man nun erkannt, dass man schon bei den Kleinsten anfangen muss, um auf lange Sicht eine Verbesserung der Situation zu erreichen.

Neues Tierschutzgesetz will man der Bevölkerung näher bringen

Nachdem man vor einiger Zeit ein neues Tierschutzgesetz für die Gemeinde verabschiedet hat, geht man diesen Weg nun konsequent weiter und versucht, das Bewusstsein für den Tierschutz zu stärken. Die Apnapc soll mit Aktionen und Vorträgen in Schulen und Kindergärten dazu beitragen, dass die Kinder ein Gefühl dafür bekommen, dass Tiere eben kein Spielzeug sind, sondern Lebewesen mit Rechten und Bedürfnissen. Aber auch die Erwachsenen will man über die Anliegen des Tierschutzes aufklären. In Gemeindezentren und Nachbarschaftsorganisationen sollen die Tierschützer nicht nur über das neue Gemeindegesetz aufklären, sondern auch dafür sorgen, dass sich die Einstellung der Bevölkerung zu den Tieren ändert. Dazu gehört nicht nur die Förderung des respektvollen Umgangs mit den eigenen Tieren, sondern auch ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie mit herrenlosen Tieren, die durch die Straßen der Dörfer streifen, umgegangen werden soll.

Zunächst soll das Abkommen zwischen Apnapc und Gemeinde für ein Jahr gelten. Danach wird man sich die Ergebnisse und Erfahrungen ansehen und entscheiden, ob das Projekt in die Verlängerung geht. Sollte die Bevölkerung das Angebot annehmen, könnten die Naturschützer weitere vier Jahre dafür sorgen, dass sie die Situation der Tiere in der Gemeinde verbessern können.

Tierschützer arbeiten ehrenamtlich

Die Arbeit der Apnapc wird die öffentlichen Kassen nicht belasten. Alle Mitglieder der Vereinigung arbeiten ehrenamtlich. Für die engagierten Tierschützer ist es eine Herzensangelegenheit, das Schicksal der oftmals bemitleidenswerten Kreaturen zu verbessern. Dass dies nicht von heute auf morgen geschehen wird, ist sowohl den Verantwortlichen bei der Gemeinde, als auch den Idealisten der Apnapc bewusst. Doch man ist sich sicher, dass mit dem Abkommen ein erster, wichtiger Schritt gemacht worden ist, der langfristig den Erfolg bringen wird.