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Staatsanwaltschaft auf Gran Canaria sucht Verantwortliche für den Untergang der Oleg Naydenov

11 Tage ist es her, dass nur 24 Kilometer von der Südküste in Gran Canaria entfernt das russische Fischereischiff Oleg Naydenov gesunken ist. Seitdem treten aus dem Wrack, das in einer Tiefe von 2.700 Metern liegt, stündlich bis zu 10 Litern Treibstoff aus. Obwohl zunächst auf Grund der Wetterbedingungen nicht damit gerechnet worden war, dass auch die Küsten und Strände der Urlaubsgebiete im Süden Gran Canarias von Verunreinigungen betroffen sein würden, sind in den letzten Tagen Ölreste an den Stränden von Veneguera, Tasarte, Tasartico, Taurito und Güigüí aufgetaucht. Vereinzelt hat man auch ölverschmierte Meerestiere gesichtet. Insgesamt haben die Reinigungstrupps bislang zirka 200 Kilo des zähflüssigen Schweröls von den Küsten gekratzt. Nachdem zu befürchten ist, dass in den nächsten Tagen auch einige Strandabschnitte von Teneriffa betroffen sein könnten, haben die Behörden die Umweltwarnung von Stufe 1 auf 2 erhöht.

Nachhaltige Konsequenzen fehlen

Auch wenn hier angesichts der tagtäglich auf unseren Meeren stattfindenden Umweltverbrechen niemand von einer großen Katastrophe sprechen mag. Der Austritt des Öls hat erhebliche Auswirkungen auf den maritimen Lebensraum. Solange aber der Badebetrieb an den Touristenstränden nicht nachhaltig beeinträchtig wird und nicht allzu viele Bilder von ölverschmierten Tieren das Publikum beunruhigen, wird auch dieser Vorfall bald wieder vergessen sein. Auch aus dem Untergang der Oleg Naydenov hat man wohl wieder einmal kaum eine nachhaltige Konsequenz gezogen.

Da jedoch die Öffentlichkeit nach einem Schuldigen verlangt, hat die Staatsanwaltschaft auf Gran Canaria nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. In diesem soll man klären, wer dafür verantwortlich ist, dass man den brennenden Trawler aufs offene Meer schleppe. Aber selbst wenn einem Hafenkapitän oder einem anderen Mitarbeiter der zuständigen Behörde ein Verschulden nachgewiesen werden kann. Zahlreiche andere Umweltvergehen auf dem Meer und an Land bleiben auch in Zukunft ungesühnt. Und genau das ist die eigentliche Katastrophe.

 

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