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Santa Cruz de La Palma

las Palmas

Die Inselgruppe steht für Frühling und Sommer das ganze Jahr. Für mildes bis heißes Klima und subtropische Vegetation. Für endlose weiße Strände, Beachpartys und Nachtleben, bis der nächste Morgen rosig über dem Meer erwacht. Gerade Letzteres wird man auf der drittkleinsten der Kanarischen Inseln La Palma und in ihrer Hauptstadt Santa Cruz vergeblich suchen. Die zur Zeit der großen spanischen Eroberungen gegründete Metropole bezaubert durch ihren ruhigen Charme und die Beschaulichkeit, die aus der Kolonialzeit und der Blüte von Zuckerrohr- und Weinanbau übriggeblieben sind.

Die Lage der Insel La Palma

Die 708 km² messende Insel La Palma ist die von den sieben großen Kanarischen Inseln am weitesten nordwestlich gelegene.
Santa Cruz als Hauptstadt ist allerdings ein schmaler, bebauter Streifen zwischen der Ostküste und dem Cumbre. Der zum Gebirge aufsteigende Hang gehört zu einer Vulkankette. Wie alle Kanarischen Inseln verdankt La Palma ihre Entstehung der Naturgewalt der feuerspuckenden Berge. Die weißen Häuser der Metropole schmiegen sich an die Hänge und bilden einen wundervollen Kontrast zum dunklen Gestein und der üppig grünen Vegetation.

Blick auf Santa Cruz de la Palma

Daten und Fakten

Santa Cruz bietet knapp 17.000 Einwohnern ein Zuhause. Die Gemeinde besteht aus 24 Orten, von denen in manchen allerdings nur um die zehn Menschen leben.
Gegründet wurde die Stadt 1493 an der Stelle der altkanarischen Ansiedlung Apunyon. Am 3. Mai, dem Tag der Erhebung des Heiligen Kreuzes, legte Alonso Fernández de Lugo den Grundstein der Stadt, wie wir sie heute kennen. Der spanische Konquistador eroberte die Insel zuvor im Namen der kastilischen Krone. Jahre später begründete er auch die Hauptstadt Teneriffas, der größten Insel der Kanaren.

Archäologische Funde und Höhlenmalereien zeugen von einer Besiedlung der Gegend, bereits sogar in der ersten Hälfte des ersten vorchristlichen Jahrtausends.
Nach ihrer Gründung gelangte die Stadt schnell zu Wohlstand. Im Lauf der Jahrhunderte waren es Zuckkerrohranbau, Sklavenhandel und Wein, die Händler und Abenteurer anlockten. Die Zeiten, als Santa Cruz für den besten Malvasier stand, sind jedoch lange vorbei. Heute wird jedoch wieder auf den Anbau qualitativ hochwertiger Rebsorten Wert gelegt.

Sämtlicher Schiffsverkehr zwischen Amerika und Europa machte einst Stopp im Hafen von Santa Cruz. Heute geht es im Hafen allerdings ruhiger zu. Wichtig bleibt er für den Fährverkehr zwischen den Inseln und die regelmäßig einlaufenden Kreuzfahrtschiffe. Das Becken ist gut ausgebaut, selbst die “Aida“ hat keine Probleme vor Anker zu gehen. Ein kleiner Teil ist für schmucke Yachten abgeteilt. Natürlich darf nicht vergessen werden, dass der größte Teil des Güterverkehrs für die gesamte Insel über den Seeweg erfolgt.
Am Flughafen, einige Kilometer südlich der Metropole, wurde 2011 ein neues Terminal in Betrieb genommen. Auf dem seit 1970 an dieser Stelle befindlichen Gelände starten und landen dort internationale Charterflüge und Linienmaschinen von den umliegenden Inseln.

Las Palmas Hafen – Torkil Storli

Sehenswert

La Palma trägt die Beinamen la bonita (die Schöne) und la verde (die Grüne). Mitten hinein ist Santa Cruz gebettet, eine Perle in grünem Samt.
Die Stadt mit ihren weißen Häusern mutet an, wie ein romantisches Überbleibsel aus der Kolonialzeit. Berühmtes und begehrtes Fotomotiv sind die Holzbalkone, die weltweit einzigartig sind. Sie zieren ganze Straßenzüge, besonders die Hauptstraße Avenida Maritima, und sind in diesem Umfang auf keiner der Nachbarinseln zu finden.
Gäste, die die Stadt erkunden wollen, sollten das maritime Museum „Naval“ aufsuchen. Es befindet sich in einem originalgetreuen Nachbau der „Santa Maria“, des Schiffes, mit dem ein Jahr vor der Gründung von Santa Cruz Kolumbus in Richtung Westen segelte.

Wer das Glück hat, im „richtigen“ Jahr der Inselhauptstadt einen Besuch abzustatten, kann Zeuge einer Prozession namens “Bajada de la Virgen de las Nieves“ werden. Auf diesem alle fünf Jahre stattfindenden Umzug wird der Schutzpatronin der Insel gedacht, der “Jungfrau vom Schnee“. Die Skulptur thront auf einem Altar aus massivem mexikanischen Silber in der Wallfahrtskirche.
Bereits bevor Karl V. im Jahr 1585 den Baumeister Leonardo Torriani mit dem Entwurf des Castillo de Santa Catalina beauftragte, galt die Insel als uneinnehmbar. Freibeuter und Piraten wie Francis Drake scheiterten ebenso an der Eroberung, wie zuvor die spanischen Konquistadoren an den Ureinwohnern. Die imposante Befestigungsanlage aus dem 16./17. Jahrhundert zeugt von der Wehrhaftigekeit.

 

Beschauliches Nachtleben

Wer sich über das Fehlen von Leuchtreklamen in Santa Cruz de La Palma wundert, dem erklärt der wolkenlose, oft bestechend klare Nachthimmel, wie hervorragend die Lage der Insel für Astronomen ist. Mehrere Observatorien bieten einzigartige Möglichkeiten zur Erforschung der Sterne. Die Handhabung von Leuchtreklamen und die Weise, wie Lampen zu leuchten haben, ist daher per Gesetz geregelt. Es nennt sich tatsächlich „Gesetz zum Schutz des Himmels“.

Für den typischen Kanarenbesucher mag Santa Cruz eine Herausforderung darstellen. Die Stadt bietet nicht das pulsierende Leben wie Playa del Ingles, Puerto del Rosario oder Santa Cruz de Tenerife. Das Nachtleben ist beschaulich, die Strände vom Anthrazit des Vulkangesteins geprägt.
Wer sich auf die Alternative eines entspannten Urlaubs einlassen mag, wird auf seine Kosten kommen. Ruhe und Gastfreundlichkeit, eine traumhafte Umgebung und das typische, schmackhafte Essen der Kanaren sorgen für einen angenehmen Aufenthalt.

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