Ölverschmutzung in El Cabrón zu 90 % beseitigt

Seit man am letzten Mittwoch den Ölteppich am Strand von El Cabrón in der Nähe von Arinaga auf Gran Canaria entdeckt hat, waren jeden Tag hunderte von Helfern im Einsatz, um die schwarze Pest, die nicht nur im Wasser trieb, sondern sich auch auf den Felsen und im Sand abgelagert hatte, zu beseitigen. Insgesamt haben sich – verteilt auf die einzelnen Tage – nach Angaben der Stadtverwaltung von Agüimes, zu deren Zuständigkeitsbereich das betroffene Gebiet gehört, mehr als 1.500 Helfer an den Reinigungsarbeiten der Ölverschmutzung beteiligt.

Besonders am Donnerstag, einen Tag, nachdem Taucher auf das Problem aufmerksam gemacht hatten, zeigten sich unzählige freiwillige Helfer aus der Bevölkerung bereit, den unangenehmen Putzjob zu übernehmen. Gemeinsam mit den Einsatzkräften der Protección Civil, den Gemeindearbeitern und Vertretern anderer offizieller Stellen war es so in einer Rekordzeit möglich, die schlimmsten Schäden bereits an diesem Tage zu beseitigen.

Die Arbeiten gingen im Gebiet von Punta de la Sal jedoch offiziell noch bis zum Abend des vergangenen Samstag weiter. 20 Tonnen Ölschlamm hat man bis zu diesem Zeitpunkt von den Felsen gekratzt. Als man diese dann von einer Spezialfirma abtransportiert und fachgerecht entsorgt hat, erklärte Bürgermeister Antonio Morales die Aufräumarbeiten in diesem Gebiet für beendet. Die jetzt noch vorhandenen Ölreste können sich nicht mehr von den freiwilligen Helfern und den Angestellten aus dem Öffentlichen Dienst in reiner Handarbeit entfernt lassen. Die Aufgabe, die letzten 10 % der Rückstände zu beseitigen, übernimmt deshalb eine auf derartige Probleme spezialisierte Firma vom spanischen Festland, die mit Mikroorganismen dem hartnäckigen Ölschlamm zu Leibe rücken wird.

Auch der alte Hafen von Arinaga ist betroffen

Über den Samstagabend hinaus jedoch waren noch kleinere Reinigungstrupps in der Bucht des alten Hafens von Arinaga im Einsatz, wo sich ebenfalls Öl auf den Felsen abgelagert hatte. Auf das Baden in dieser Zone sollte man deshalb auf Bitten der Stadtverwaltung solange verzichten bis die Reinigungsarbeiten auch hier endgültig beendet sind. Aber wer möchte auch schon an einem ölverseuchten Strand baden? In der Gegend um Punto de la Sal können die Sporttaucher doch bereits jetzt wieder ihrer Passion nachgehen. Schon in diesen Tagen werden die Ersten in ihr Lieblingsrevier zurückkehren. Bürgermeister Morales hofft, dass auch sie, wie es die Experten schon getan haben, ihm dann bestätigen werden, dass die reiche Meeresfauna und -flora in der Bucht nicht allzu sehr unter den schädlichen Einflüssen des Öls gelitten hat.

Eine weitere Hoffnung betrifft die Bestrafung derjenigen, die für das ganze Desaster verantwortlich sind. Dazu ist jedoch noch einiges an Ermittlungsarbeit der Polizei und der Staatsanwaltschaft zu leisten. Bislang geht man davon aus, dass der Ölteppich aus einem oder zwei Schiffen stammt, die vor der Küste Gran Canarias ihre Tanks illegal gereinigt haben, wodurch die Ölrückstände ins Meer gelangten. Ob man die Schuldigen am Ende tatsächlich noch ermitteln und bestrafen kann, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Darüber hinaus hofft der Bürgermeister, dass die entstandenen Kosten für die Reinigung nicht allein die Stadt Agüimes tragen muss. Trotz des erfreulich engagierten Einsatzes der unzähligen freiwilligen Helfer sind bereits jetzt erhebliche Kosten entstanden, die durch den Einsatz der Spezialisten vom spanischen Festland noch steigen werden. Antonio Morales fordert deshalb von der Regierung der Kanaren, sich an den Kosten zu beteiligen. Zumindest diese Hoffnung wird wohl erfüllt werden.