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Mauretanische Soldaten proben Kampf gegen den Terror auf Fuerteventura

Seit einigen Jahren schon gibt es einen Austausch zwischen den Streitkräften Spaniens und des Nachbarlandes Mauretanien auf dem nahen afrikanischen Kontinent. Im Rahmen dieser Kooperationen befinden sich derzeit 41 mauretanische Militärs auf Fuerteventura, um dort gemeinsam mit ihren spanischen Kollegen vom Leichten Infanterieregiment Soria 9 Kampfsituationen in Wüstenregionen zu trainieren. Gleichzeitig befindet sich eine Gruppe spanischer Soldaten auf mauretanischem Boden, um dort ähnliche Manöver durchzuführen.

Ziel der Übungen ist es, gerüstet zu sein, wenn sich der Terror der fanatischen Gotteskrieger und Radikalislamisten auch auf die islamischen Staaten Westafrikas ausdehnen sollte. Auch wenn bislang die Bedrohung noch weit entfernt scheint, ist es nicht ausgeschlossen, dass die fundamentalistischen Gruppierungen auch in den afrikanischen Nachbarstaaten der Kanarischen Inseln an Einfluss gewinnen und versuchen könnten ihre mörderischen Regime auch auf diese Länder auszudehnen. Dies wäre dann nicht nur eine Bedrohung für die betroffenen Staaten, sondern auf Grund der geographischen Nähe auch für die Kanaren. Unbestritten ist, dass in der Sahelzone ein gewisses Bedrohungspotenzial vorliegt, das in der letzten Zeit durch die Aktionen der IS in Syrien und dem Irak, sicherlich nicht geringer geworden ist.

Kultureller Austausch wichtig zur Durchsetzung militärischer Ziele

Um auf Angriffe aus der Wüste vorbereitet zu sein und die gemeinsamen Sicherheitsinteressen zu wahren, ist der Austausch zwischen den Armeen der beiden Länder ein wichtiger Baustein im friedlichen Zusammenleben der Nachbarstaaten.

Wichtig im gemeinsamen Kampf gegen den Terror ist es auch, die Eigenheiten der jeweils anderen Kultur und ihren Einfluss auf die Kooperation zu kennen. Dass etwa die mauretanischen Soldaten mehrmals am Tag die Übungen unterbrechen, um ihren religiösen Pflichten nachzukommen, mag für den ein oder anderen zunächst befremdlich wirken. Diese Rituale gehören aber nun einmal zum täglichen Leben eines gläubigen Moslems, wie das Essen und Trinken. Auf der anderen Seite müssen sich die Mauretanier ebenso auf die Besonderheiten der spanischen Kollegen einstellen, die sie wahrscheinlich auch nicht auf Anhieb verstehen werden. Durch das gemeinsame Zusammenleben- und arbeiten kann man diese Schranken aber überwinden.

Gerade dieser Austausch auf kultureller Ebene ist jedoch wichtig, um in einer Kampfsituation perfekt vorbereitet zu sein und richtig auf die Aktionen des Verbündeten reagieren zu können. Nur durch diese Kooperation kann man gemeinsame Strategien entwickeln, in denen sich beide Kulturen wiederfinden.

Natürlich beschränkt man sich bei den derzeitigen Übungen auf Fuerteventura und in Mauretanien nicht nur auf diesen Aspekt der Zusammenarbeit. Es werden auch ganz konkrete Bedrohungs- und Angriffsszenarien durchgespielt, die so oder ähnlich eines Tages auf die Soldaten zukommen könnten. Da auch auf Fuerteventura große Gebiete wüstenähnlichen Charakter haben und deshalb mit den Gegebenheiten auf dem afrikanischen Kontinent vergleichbar sind, können entsprechende Situationen auch auf der zweitgrößten Insel der Kanaren perfekt geprobt werden.

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