La Laguna schafft 182 Stellen für Langzeitarbeitslose

Für 182 Arbeitslose aus verschiedenen Berufen wird die quälende Zeit der Arbeitslosigkeit bald beendet sein. 93 Hilfsarbeiter für Arbeiten in der Landwirtschaft und auf dem Bau, 52 Maurer, 19 Verwaltungsangestellte und 18 Akademiker verschiedener Fakultäten werden in den nächsten sechs Monaten auf der Lohnliste der Stadt La Laguna stehen. Um möglichst vielen Arbeitslosen eine Chance zu geben, ist die begrenzt vorhandene Arbeit aufgeteilt und in Halbtagsstellen gepackt.

Halbtagsstellen mit 800 Euro Einkommen

Mit einem durchschnittlichen Lohn von 800 Euro monatlich können keine Reichtümer erworben werden. Doch es ist ein erster Schritt bei der Reintegration auf dem Arbeitsmarkt. Zwischen vier und sechs Stunden täglich werden die neuen städtischen Arbeiter und Angestellte ihrem öffentlichen Arbeitgeber zur Verfügung stehen. Für einige, die schon mehrere Jahre ohne Beschäftigung sind, wird es zunächst sicher nicht ganz einfach sein. Sie müssen sich erst wieder an einen geregelten Arbeitsalltag gewöhnen. Die Maßnahme ist auf ein halbes Jahr begrenzt. Sollte im Anschluss keine Verwendung gefunden werden, so haben die Betroffenen dann wenigstens wieder Anspruch auf Unterhaltsleistungen durch die Arbeitsämter. Insgesamt 1,2 Millionen Euro, von denen 800.000 direkt von der Stadt finanziert werden, stehen zur Verfügung. So bekommen die Arbeitslosen und ihre Familien eine neue Chance.

Bei der Auswahl der Bewerber stehen in erster Linie soziale Aspekte im Vordergrund. Um eine Chance auf Anstellung zu haben, muss man seit mindestens sechs Monaten in La Laguna gemeldet und seit zwei Jahren arbeitssuchend sein. Auch wenn es in der Familie weitere Arbeitslose gibt, steigt die Punktzahl, die zu einer neuen Stelle führt. Wenn darüber hinaus ein Gutachten des Sozialamtes vorliegt, dass die Gefahr eines weiteren sozialen Abstiegs wegen fehlenden Einkommens besteht, verbessern sich die Aussichten auf eine der begehrten Stellen.

Chance auch für Berufseinsteiger

Eine fehlende Ausbildung ist der Hauptgrund für eine lang anhaltende Arbeitslosigkeit. Trotzdem sind auch junge und gut ausgebildete Menschen unter den Arbeitssuchenden. Auf Grund der Krise hatten sie bislang keine Möglichkeit, nach dem Studium ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Gerade wenn am Anfang eines Lebens eine lange Zeit ohne Beschäftigung steht, wird es in der Zukunft immer schwerer, den Einstieg in eine auf Beständigkeit ausgelegte Stelle zu finden.

Die Zuschüsse von der Zentralregierung an die Regionen für derartige Programme sind auf ein Minimum zurückgefahren. So ist es den Kommunen fast unmöglich, weitere Stellen zu schaffen. Die Regionalregierung kann sich nun nicht mehr ausreichend an den Kosten beteiligen. Ob es im nächsten Jahr ein ähnliches Programm geben wird, ist deshalb laut Aussagen der Stadträtin Blanca Pérez äußerst fraglich.

Kommunen können Projekte kaum finanzieren

Die meisten Städte und Gemeinden sind selbst in einer recht prekären finanziellen Lage, die kaum Spielraum für soziale Projekte lässt. Dennoch hält es die Abgeordnete für extrem wichtig, mit derartigen Programmen Arbeitsplätze zu schaffen. Dabei geht es ihr nicht nur um die finanziellen Vorteile, die eine Stelle den wenigen Glücklichen beschert, die sie ergattern können, sondern auch um den psychologischen Effekt, den eine geregelte Arbeit auf die Langzeitarbeitslosen hat.

Endlich können sie neue Hoffnung auf eine bessere Zukunft schöpfen, Anerkennung für ihre Leistungen erfahren und nicht zuletzt auch das Bewusstsein entwickeln, ihre Familie in der Krise unterstützen zu können. Der geregelte Tagesablauf führt dazu, dass das gesamte Leben neu strukturiert werden muss und so auch das Miteinander in der Gesellschaft eine neue Qualität bekommt. Auch wenn derartige Projekte nur sehr selten in eine langfristige Beschäftigung führen, sind sie nicht vollkommen sinnlos. Die in dieser Zeit gewonnenen Kenntnisse und Fähigkeiten können das entscheidende Puzzleteilchen sein, wenn es gilt, sich im Wettbewerb um eine Stelle gegen andere Aspiranten durchzusetzen.