Kreuzfahrttouristen sollen auch kleinere Inseln besuchen

Es ist eine Entwicklung, die dem touristischen Geschäft auf den Kanaren einen wichtigen Impuls verleiht. Immer mehr Besucher kommen mit Kreuzfahrtschiffen auf die Inseln, dort vor der afrikanischen Küste. Da es sich bei diesen Touristen in vielen Fällen um Gruppen handelt, die über ein vergleichsweise üppiges Urlaubsbudget verfügen, sind sie bei den Geschäftsleuten der besuchten Inseln gern gesehene Kunden.

Gran Canaria und Teneriffa liegen bei Reedereien ganz vorne

Zur Zeit profitieren von den Stopps auf dem Archipel aber in erster Linie nur die beiden bekanntesten Inseln der Kanaren. Las Palmas auf Gran Canaria und Santa Cruz auf Teneriffa sind die beiden Städte, die die größte Zahl von Kreuzfahrttouristen zu verzeichnen haben. Die anderen Inseln liegen sehr viel seltener auf den Routen der großen Kreuzfahrtreedereien. Dies soll sich nach den Wünschen der kanarischen Regierung nun ändern.

Ohne in direkten Konkurrenzkampf mit den Platzhirschen zu treten, sollen die von staatlicher Seite betriebenen Häfen von Fuerteventura, Lanzarote oder La Gomera jetzt intensiver beworben werden. Dabei geht es darum, die Vorteile der Liegeplätze in den Häfen besonders herauszustellen. Juan José Martínez, der geschäftsführende Direktor der staatlichen Hafenverwaltung, betont in diesem Zusammenhang etwa den schönen Blick, den die Kreuzfahrttouristen im Hafen von Corralejo auf Fuerteventura genießen können. Die Aussicht auf die traumhaften Strände der zweitgrößten Insel des kanarischen Archipels und ein Panoramablick, der durch die kleine Isla de Lobos eine ganz besondere Attraktivität erhält, soll die verantwortlichen Routenplaner bei den großen Kreuzfahrtreedereien veranlassen, neben Teneriffa und Gran Canaria auch einen Stopp auf Fuerteventura in ihr Programm aufzunehmen.

Darüber hinaus steht auch die kleine Insel La Gomera im Fokus des Hafendirektors. Hier könnten die Kreuzfahrer bei einem Zwischenstopp Wanderungen durch die wundervolle Natur des beschaulichen Eilandes unternehmen. Auch wenn die Hafenanlagen der kleineren Insel nicht dafür ausgelegt sind, die immer gigantischer werdenden Königinnen der Meere aufzunehmen, so gibt es doch alternative Wege, um Kreuzfahrttouristen auch auf diese Inseln zu bringen.

Promotiontour soll die Möglichkeiten verdeutlichen

Einen ersten Schritt auf dem Weg, alle sieben der kanarischen Inseln für die zahlungskräftigen Besucher attraktiv zu machen, haben die staatlichen Hafenverwalter bereits getan. Bei einer gemeinsamen Promotiontour haben Vertreter von drei der wichtigsten Kreuzfahrtreedereien, WindStar, Norwegian Cruise Line und Holland America Cruise Line, nicht nur die schon bekannten Destinationen besucht, sondern auch die Kleinode des kanarischen Archipels, wie zum Beispiel den Hafen von Valle Gran Rey auf La Gomera. Hier wurde die touristische Infrastruktur geprüft und das Angebot von möglichen Inselausflügen ausgelotet.

Mit ihren Bemühungen verfolgen die Hafenbetreiber ein Ziel, das allen Inseln der Kanaren zu Gute kommen soll. Je mehr touristische Highlights auf dem Archipel angeboten werden können, desto attraktiver ist es für die Reedereien, die Inseln bei ihrer globalen Routenplanung zu berücksichtigen. Diese Marschrichtung soll in Zukunft gemeinsam mit den anderen für den Tourismus zuständigen Stellen auch auf den relevanten Messen der Branche vertreten werden. Gemeinsam will man die Vorteile der Region ausführlich darstellen, um in Zukunft noch mehr Stücke von der globalen Kreuzfahrertorte zu ergattern.