Die Luft ist rein

Dass sich die Bewohner der Hauptstadt Gran Canarias, Las Palmas, über das zweitbeste Klima der Welt freuen können, hat man erst vor Kurzem von einer international renommierten meteorologischen Fachzeitschrift bestätigt. Doch damit nicht genug. Nun hat auch die Weltgesundheitsorganisation WHO die größte Stadt auf den Kanarischen Inseln mit einem erfreulichen Untersuchungsergebnis überrascht. Danach ist Las Palmas die Stadt mit der saubersten Luft in ganz Spanien.

Daten aus mehr als 1.600 Städten wurden zusammengetragen

Weltweit hatte die WHO Daten von 1.600 Städten in 91 Ländern gesammelt und ausgewertet. Da die Werte zu unterschiedlichen Zeitpunkten genommen wurden und zum Teil mit unterschiedlichen Messverfahren gearbeitet worden ist, war es schwierig, eine globale Rankingliste der Städte mit der saubersten Luft zu erstellen. Auf nationaler Ebene ist dies aber durchaus möglich, da innerhalb der Grenzen eines Landes überall die gleichen Standards gelten. Und da hat Las Palmas die Nase ganz vorne. Nirgendwo im Land kann man reinere Luft atmen, als in der Hafenstadt im Atlantik. Insgesamt waren 46 Städte in Spanien untersucht worden. Am anderen Ende der Liste nimmt La Linea de la Concepción den unrühmlichen letzten Platz im nationalen Vergleich ein. Die Menschen der Grenzstadt zu Gibraltar, ganz im Süden der Iberischen Halbinsel, sind der stärksten Feinstaubbelastung in Spanien ausgesetzt.

Hohe Feinstaubbelastung führt zu Todesfällen

Die Luftverschmutzung ist ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität einer Stadt. Die gesundheitliche Belastung durch kleinste Staubpartikel ist enorm.

Weltweit sind im Jahre 2012 mehr als 7 Millionen Menschen an den direkten Folgen verschmutzter Atemluft gestorben. Innerhalb Europas waren fast 600.000 Opfer kontaminierter Luft zu beklagen. Die schädlichen Partikel lagern sich in den Atemwegen und Blutbahnen ab, wodurch es zu schweren Kreislauf– und Atemwegserkrankungen kommt. Schäden am Herzen und Schlaganfälle treten deshalb in stark belasteten Städten weitaus häufiger auf als in Regionen, in denen man reinere Luft atmen kann. Auch verschiedene Krebsarten werden durch verschmutzte Luft stark begünstigt.

Die Menschen in Las Palmas müssen sich in dieser Hinsicht jedoch keine Sorgen machen. Gesünder als in der Hauptstadt Gran Canarias kann man in einer Metropolregion kaum leben. Nur auf dem Land, wo Belastungen durch Verkehr und Industrie nicht vorhanden sind, lässt es sich noch gesünder durchatmen. Interessant war jedoch die Feststellung der WHO, dass die schlechteste Luft nicht etwa in den Industriestaaten herrscht, sondern in Ländern mit einem geringen Volkseinkommen. Hier wird noch besonders oft mit Holz und anderen Brennstoffen gekocht und geheizt, die die Umwelt stärker belasten als umweltfreundlichere Verfahren der Energiegewinnung. Kommen dann noch niedrige Umweltstandards in der Industrie hinzu, sind schlechte Luftwerte vorprogrammiert. Außerdem wird in den ärmeren Ländern in vielen Fällen mit alten, in den reicheren Staaten ausgemusterten Fahrzeugen gefahren, für die Kat und Dieselpartikelfilter Dinge von einem anderen Stern sind.

Inseln sind begünstigt

Durch die günstige geographische Lage auf einer Insel im Atlantik, fern ab von großen Industrieanlagen und sonstigen besonders belastenden Einflüssen, leben die Menschen auf Gran Canaria und dem gesamten Archipel in einer recht bevorzugten Zone. Quasi auf einer Insel der Glückseligkeit, die nicht nur mit erstklassigen Wetterbedingungen gesegnet ist, sondern auch mit einer Luft, die nicht unerheblich dazu beiträgt, dass es sich auf den Kanaren so gesund leben lässt.