Auf La Palma starb eine 43-jährige Frau bei einer Wanderung durch den Barranco von Las Angustias an einem Hitzschlag. Gleichzeitig wurde auf Gran Canaria ein deutscher Staatsbürger festgenommen. Er steht im Verdacht durch eine weggeworfene, noch glühende Zigarette einen Brand im Tal von Ayagaures verursacht zu haben.
Zwei Großbrände an einem Tag
Die Feuerwehr auf Gran Canaria wurde gestern gleich zweimal zu größeren Bränden gerufen. Die Ursachen sind zum Teil auch in den extremen Wetterbedingungen der letzten Wochen zu finden.
Die erste Feuermeldung ging gegen 15.20 Uhr ein. In Hoya del Parrado bei Las Palmas war ein Flächenbrand ausgebrochen. Am Ende zerstörte er 1,5 Hektar Wiesen und Palmen. Die Feuerwehr auf der Insel war wegen der besonderen Lage in erhöhter Alarmbereitschaft und deshalb auf die bestehende Gefahr von Bränden gut vorbereitet. Den Rettungskräften, vornehmlich aus Las Palmas, gelang es darum mit ihren Einsatzfahrzeugen und zwei Löschhubschraubern in Rekordzeit vor Ort zu sein. Um Rauchvergiftungen und andere gesundheitliche Schäden zu vermeiden wurden die Bewohner von 15 Gebäuden vorsorglich evakuiert. Kurz nach Beendigung des Einsatzes konnten sie jedoch schon wieder in ihre Häuser zurückkehren. Insgesamt blieben die Schäden denn auch gering und die Anwohner kamen mit dem Schrecken davon. Um 17.15 Uhr meldeten die Rettungskräfte bereits, dass der Brand unter Kontrolle sei.
Feuer im Tal von Ayaguares
Kurz nachdem das Feuer im Norden gelöscht war gab es einen weiteren Einsatz im Süden der Urlaubsinsel, bei dem die Feuerwehren weitaus mehr zu kämpfen hatten. Im Tal von Ayagaures verbrannten auf einer Fläche von etwa zwei Hektar nicht nur viele Pflanzen, sondern auch zwei Gebäude. Eine Holzhütte und ein Wohnhaus in Degollada Honda wurden ebenso ein Raub der Flammen, wie Strommasten und Telekommunikationskabel. Telefonverbindungen und die Energieversorgung waren zeitweise unterbrochen.
Mit fünf Hubschraubern, die unablässig Wasser aus dem Stausee von Ayagaures über der Brandfläche ausschütteten und mehreren Löschzügen aus San Bartolomé de Tirajana und Arinaga gelang es den Feuerwehrleuten jedoch ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern. Unterstützt von Zivilschutz, Rotem Kreuz und Polizei konnten sie den Brand im Laufe des Abends eindämmen und löschen. Auch hier mussten zahlreiche Bewohner aus ihren Häusern evakuiert und eine Straße gesperrt werden. Die Nervosität und Anspannung der Anwohner, die dem Geschehen vom benachbarten Monte Leon aus zuschauen mussten, war deutlich zu spüren, da viele Angst hatten das gleiche Schicksal zu erleiden, wie die Besitzer der beiden Immobilien, die dem Feuer schon zum Opfer gefallen waren.
Deutscher als mutmaßlicher Verursacher festgenommen
Besondere Brisanz erhielt die Situation dadurch, dass einige der Nachbarn einen Mann aus Deutschland für den Ausbruch des Brandes verantwortlich machten. Mehrere Zeugen wollen unabhängig voneinander beobachtet haben, wie der Mann eine brennende Zigarette weggeworfen und damit das Inferno ausgelöst hat. Die Polizei nahm den Deutschen fest und hat nun mit den Ermittlungen begonnen, die das Geschehene aufklären sollen.
Feuer und eine Hitzetote auf La Palma
Doch nicht nur auf Gran Canaria, sondern auch auf La Palma brach ein Feuer aus. In Los Llanos de Aridane zerstörten die Flammen einige Gärten. Wenn auch hier die Schäden relativ gering blieben, ist dies dem beherzten Eingriff der Feuerwehrmänner zu verdanken, die den Brand rasch unter Kontrolle bringen konnten. Zeitweise bestand allerdings die Gefahr, dass die Flammen auf die Betriebe des nahegelegen Industriegebietes übergreifen könnten. Glücklicherweise konnte man dieses Schreckensszenario verhindern. Knapp drei Stunden, nachdem um 17.20 Uhr der Alarmruf eingegangen war, hatten die Feuerwehren die Situation voll unter ihrer Kontrolle.
Die Hitze auf La Palma forderte jedoch ein ganz anderes Opfer. Eine 43 Jahre alte Frau, die im Barranco Las Angustias unterwegs gewesen war erlitt in einen Hitzschlag, der ihr Leben forderte. Trotz des raschen Eintreffens der Sanitäter und sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen konnten sie die Frau nicht mehr retten.
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