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La Palmas ganzer Stolz – Die Caldera de Taburiente

Wer Urlaub auf La Palma macht, sollte sich einen Besuch im Nationalpark Caldera de Taburiente nicht entgehen lassen. Beeindruckend hohe Berge und Felsformationen, tiefe Schluchten und dichte Nadelwälder: Nicht umsonst gilt das Gebiet als wichtigste und schönste Sehenswürdigkeit der Insel.

Informieren kann man sich am Besten im Vorfeld im Besucherzentrum in El Paso, wo die Geschichte, Geologie und Natur des Gebiets anschaulich erklärt wird. Um die Flora und Fauna und vor allem die Atmosphäre der Landschaft voll auszukosten, macht man sich am Besten mit Rucksack und Wanderschuhen auf den Weg.

Die beliebteste Strecke durch die Caldera beginnt am Mirador de Los Brecitos.

Die Anfahrt erfolgt mit einem Taxi und ist mit knapp 50 Euro leider nicht ganz günstig, aber die Ausgabe wird sich lohnen. Vom Mirador aus führt die Wanderroute zunächst an Berghängen entlang, die mit dichtem, duftenden Kiefernwald bewachsen sind. Einen atemberaubenden Blick in die Caldera (zu deutsch: Kessel) erhält man an einem der Miradores wie dem Mirador Lomo de Tagasaste oder dem Mirador de las Chozas. Die Caldera de Taburiente hat einen Durchmesser von rund 9 km, der Umfang beträgt ca. 28 km.

Blick über die Caldera de Taburiente vom Mirador de las Chozas. Foto: Tom de Mulder via Flickr, licensed under CC BY-NC-ND 2.0

Der Weg führt weiter den Hang hinab bis ins Flussbett des Río de Taburiente, einem der wenigen ganzjährlich fließenden Flüsse der kanarischen Inseln. Obwohl man sich ganz offensichtlich weitab der Küste befindet, kann man auch hier an einem Playa verschnaufen. Statt Sand gibt es hier allerdings Kiesel und Vulkangestein. Der Playa de Taburiente bildet das Herz der Caldera und lädt bei gutem Wetter zu einer kleinen Erfrischung ein.

Nahe des Flussbetts findet man mit dem rund 15.000 qm großen Campingplatz die einzige Möglichkeit, im Nationalpark zu übernachten.

Zwischen imposanten Bergketten kann man sein Nachtlager aufschlagen.

Auch hier gibt es ein Besucherzentrum. Reservierungen müssen mindestens 24 Stunden vorher eingehen, sämtliche benötigte Ausrüstung muss selbst mitgebracht werden (auch das Zelt!). Allerdings sind die Natur und ihre Bewohner größtenteils ungefährlich, weshalb man im Sommer auch unter freiem Himmel nächtigen kann. Im Idealfall sollte man zur Anreise die bereits genannte Wanderroute ab Los Brecitos wählen. Zwar kann man auch den Weg durch den Barranco de las Angustias nehmen, dieser ist jedoch deutlich anspruchsvoller. Der Weg ab La Cumbrecita ist teilweise gesperrt und hier ereigneten sich in der Vergangenheit bereits einige – teilweise schwere – Wanderunfälle. Davon ist also dringend abzuraten.

Ein weiterer wichtiger Ort ist der Roque de Idafe, ein Naturdenkmal im Zentrum des Gebietes. Der rund 100 m hohe Fels ist fußläufig nicht zu erreichen und daher in sehr guter Verfassung. Er entstand bei der Erosion umliegender Schluchten und wurde damals von den Guanchen verehrt, selbst Opfergaben fanden statt.

Aufgrund seiner Form galt der Roque de Idafe als Stütze zwischen Himmel und Erde.

Blick auf das Naturdenkmal Roque de Idafe. Foto: Florian Seiffert via Flickr, licensed under CC BY-NC-SA 2.0

Die Route führt zudem durch den Barranco de las Angustias, zu deutsch soviel wie „Schlucht der Todesängste“. Das mag bei dem einen oder anderen ein mulmiges Gefühl auslösen, ist aber kein Grund zur Sorge. Wählt man den richtigen Abzweig des Wanderweges, erblickt man den bunten Wasserfall (Cascada de Colores). Die 6 m hohen Felswände schimmern grün, gelb und orange. Die Farben rühren von den sich absetzenden Algen und dem hohen Eisengehalt des Wassers.

Am nördlichen Hang der Caldera thront der Roque de los Muchachos.

Blick auf den Roque de los Muchachos. Foto: Ronald Jercha

Mit stolzen 2.426 m Höhe stellt er nicht nur den höchsten Punkt der Caldera, sondern der ganzen Insel dar. Vom gleichnamigen Mirador aus hat man den besten Blick über La Palma. Bei gutem Wetter kann man sogar bis auf die Nachbarinseln Teneriffa, La Gomera und El Hierro schauen. In der Nähe befindet sich ein Observatorium mit 10 großen Instrumenten zur Beobachtung der Sonne und der Sterne. Es wurde zum UNESCO Astronomie-Erben erklärt und lässt sich auch mit geführten Touren besichtigen.

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