Banken lassen Immobilienpreise in den Keller rutschen

Um mehr als 25 % stiegen auf den Kanarischen Inseln die Verkäufe von Häusern und Wohnungen im Juni 2013 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres an. Diese Entwicklung ist ausgenommen einzigartig in ganz Spanien. Landesweit stagnieren die Verkaufszahlen von Immobilien auf einem stabilen niedrigen Niveau. Aber auf den Kanaren sieht die Welt anders aus. Und das liegt, wie so oft, an den Banken, die die größte Gruppe unter den Immobilienbesitzern stellt. Durch die Vielzahl der geplatzten Immobilienfinanzierungen sind die Finanzinstitute anschließend in den Besitz zahlreicher Immobilien geraten. Diese wollen sie jetzt zu fast jedem Preis los werden.

Banken fördern den Ausverkauf

Bei den regelmäßig angesetzten Zwangsversteigerungen akzeptieren die Banken Kaufpreise, die vor noch nicht allzu langer Zeit undenkbar gewesen wären. Auf der einen Seite bewerten die Immobilienexperten den zunehmenden Handel in dem Sektor als positives Zeichen dafür, dass die mageren Zeiten vorübergehen. Auf der anderen Seite werden die extrem günstigen Verkaufserlöse als schwerwiegendes Problem betrachtet.

Besonders fatal stellt sich die Situation für die privaten Verkäufer von Immobilien auf den Kanarischen Inseln dar. Wer, aus welchen Gründen auch immer, derzeit sein Apartment oder sein Haus auf dem Archipel veräußern möchte, findet denkbar schlechte Voraussetzungen vor. Scheinbar gibt es momentan keinen Mangel an Interessenten. Trotzdem verharren die Preise auf einem Niveau, das den Immobilienbesitzern die Tränen in die Augen treibt. Nach dem Platzen der Blase vor 5 Jahren und der folgenden Bankenkrise sind die Immobilienpreise rasant in den Keller gerutscht. Dort verharren sie seit Jahren und erreichen immer neue Tiefen.

Bei dieser Entwicklung spielen wiederum diejenigen Marktprotagonisten eine entscheidende Rolle, die auch die Hauptverantwortung an der gesamten verfahrenen Situation tragen. Die Banken und Sparkassen auf den Kanarischen Inseln sind die größten Besitzer von Immobilien auf dem Archipel. Durch die ständig steigende Zahl der Hypothekenverträge, die nicht mehr bedient werden können, wächst das Portfolio der Finanzinstitute an. Nun sollen Banken ja dafür sorgen, dass der Finanzsektor funktioniert und nicht zu Immobilienverwaltern mutieren. Genau das ist aber zunehmend der Fall, was die allgemeine Stimmung in der Branche nicht gerade zu euphorischen Jubelstürmen verleitet.

Tatsache ist, dass nicht nur die große wie lokale Banken versuchen, ihre Immobilien zu reduzieren. Sie versuchen zu retten, was zu retten ist und akzeptieren dabei Preise, die auf Dauer keine gesunde Entwicklung versprechen. Mit der Niedrigpreispolitik befeuern sie einen Trend, der zu weiteren Problemen führen kann.

Schwere Zeiten für private Verkäufer

Wer sich jahrelang für das eigene Häuschen oder das als Versicherung fürs Alter angeschaffte Apartment krumm gelegt hat, möchte dies natürlich nicht zu einem Preis verkaufen, der unter dem einst gezahlten liegt. In vielen Fällen, wenn die aktuelle Situation es nicht zulässt, auf bessere Zeiten zu warten, können Verkäufe nur mit Verlusten realisiert werden. Private Verkäufer haben zur Zeit kaum eine Chance, ihre Immobilie zu einem halbwegs akzeptablen Preis loszuschlagen. Die Konkurrenz durch die Banken ist einfach zu groß. Käufer gehen natürlich dorthin, wo die Preise am günstigsten sind. Und die wahren Schnäppchen kann man nun mal bei den Versteigerungen der Banken machen.

Internetportale bieten umfassenden Überblick

Was für diejenigen, die ihre Immobilie versilbern möchten oder müssen, eine bittere Pille ist, stellt für potenzielle Käufer eine gute Gelegenheit dar, ein echtes Schnäppchen zu machen. Wer sich entschlossen hat, Geld, für das er derzeit kaum Zinsen bekommt, in Betongold zu verwandeln, sich etwas auskennt, vielleicht auch noch der spanischen Sprache mächtig ist oder einen vertrauenswürdigen Menschen kennt, der die Fallstricke einer Immobilienversteigerung entdeckt und umschifft, der kann zur Zeit seine Traumimmobilie zu günstigen Konditionen erwerben.

Auf Internetportalen wie www.subastatotal.com/, www.subastafacil.com oder www.subastas-inmobiliarias.com/ und einigen anderen finden sich täglich neue Angebote und Beispiele dafür, zu welchen Preisen in der letzten Zeit Immobilien auf den Kanarischen Inseln den Besitzer gewechselt haben. Wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, Eigentum auf den Kanaren zu erwerben und über die finanziellen Möglichkeiten verfügt, sollte nicht mehr zu lange warten. Günstiger als zur Zeit werden Häuser und Wohnungen so schnell nicht wieder zu bekommen sein.